Das Wetter hier ist unberechenbar. Scheint die Sonne, verbrennt sie dich wortwörtlich, und regnet es, ist es ziemlich kalt. Wenn die Sonne scheint, mache ich keinen Schritt ohne Sonnencreme aus dem Haus. Der UV-Index, der angibt, wie hoch die Belastung mit UV Strahlen ist, liegt hier in Cochabamba aktuell, je nach Quelle, bei 10 - 12. In Muttenz, zum Vergleich, liegt er aktuell bei 0-2. Ein UV-Index von 0-2 wird als niedrig bezeichnet, 3-5 ist mittel, 6-7 ist hoch, 8-10 ist sehr hoch und ab 11 spricht man von extrem. Doch warum hat es in Cochabamba so einen hohen UV-Index? Zum einen liegt es an der Höhe, denn die Stadt liegt auf ca. 2'500 Meter über Meer. Zum anderen ist der Ozongehalt in der Luft nicht so hoch, denn das Ozon würde die UV-Strahlen etwas herausfiltern. Auch in der Schweiz liegt im Sommer der UV-Index normalerweise zwischen 5-8, und ist in den Bergen wegen der Höhe oft darüber. Hier ist das aber alltäglich. Es hat «nur» ungefähr 20° Celsius, doch sobald die Sonne hervorkommt, ist es heiss. Es brennt mich regelrecht, wenn die Sonne auf meine schwarzen Jeans scheint. Auch eine Kopfbedeckung ist bei Sonnenschein dringend zu empfehlen.
Aktuell ist Regenzeit hier und es regnet immer wieder. Dadurch sind die Hänge schön grün und auch die Parks in der Stadt sind grün es hat vielen Blumen. Das wird sich ab April dann ändern.
Wenn es regnet, wie beispielsweise heute, ist es ziemlich frisch und es hat schnell Mal nur noch 12° – 16° Celsius. Die Häuser sind nicht beheizt und dann ist es auch drinnen nicht mehr so angenehm warm. Da bin ich dann froh um meine Jacke, und draussen um die Regenjacke, die sowieso nie fehlen darf in der Regenzeit. Gewitter sind hier im Sommer auch relativ häufig, und meine Kids im Projekt erklärten mir heute, dass wenn es lange sehr stark regnet, sie das Gelände verlassen müssen, da der Fluss oberhalb dann über die Ufer tritt und es zu gefährlich wäre. Durch den Regen im Sommer gibt es in den umliegenden Bergen auch ab und zu Schnee. In der Stadt gibt es aber keinen Schnee. Im Winter, wenn man vielleicht Schnee erwarten würde, fehlt der Niederschlag. Die Hänge verfärben sich gelb und auch das Stadtbild verändert sich etwas.
Geht man weiter in die Höhe, zum Beispiel nach La Paz (was übrigens nicht die Hauptstadt von Bolivien ist!), wird das Klima noch extremer. La Paz erstreckt sich auf einer Höhe von ungefähr 3'600 – 4'100 Meter über Meer in El Alto. Durch die Höhe ist die Sonneneinstrahlung noch stärker, und es hat wegen der Höhe auch nicht viele Bäume, unter welchen man Schatten suchen könnte. Die Luft ist ebenfalls dünner und in der Stadt zu spazieren ist nicht so einfach, wie es klingt. Es ist praktisch keinen Meter flach, es geht immer hoch oder runter. Deshalb ist man in La Paz mit dem öV, am besten mit den Gondeln unterwegs. Ich freue mich, die Stadt und ihre mittlerweile irgendwie berühmten Gondeln bald zu besuchen!
Zuerst reise ich aber nach Santa Cruz de la Sierra, das nur auf ca. 420 Metern über Meer liegt und tropisches Klima hat. Die Luftfeuchtigkeit ist (für mich) extrem hoch, oft 80% und mehr, und bei 30° bis ab und zu 40° Celsius aktuell, fühle ich mich definitiv nicht sehr wohl. Das ist so ziemlich das andere Extrem von Cochabamba oder den noch höher gelegenen Städten. Aber auch das habe ich schon überlebt und werde es auch dieses Mal tun😄.
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