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  • AutorenbildNoëmi

Abenteuer Dschungel

Am Sonntag machten wir (Kristina aus Österreich, unser Gastbruder Omar und ich) einen Ausflug nach Incachaca. Incachaca ist ein geschützter Naturpark und gut 75 Kilometer von Cochabamba entfernt. Die Inkas sind hier vorbeigezogen, haben sich aber nicht niedergelassen. Im Naturpark leben heute viele Tiere und unzählige Pflanzen. Es hat wunderschön bunte Schmetterlinge, aber auch grössere Tiere wie Jaguare, welche man natürlich nicht zu Gesicht bekommt. Das Klima ist subtropisch und die Gegend ist eine der feuchtesten Boliviens.


Wir gingen mit einer organisierten Tour mit ungefähr 10 anderen Personen nach Incachaca. Früh morgens ging es los. In der Information für die Tour hiess es, dass wir um 6.30 Uhr starten würden, und dass sie pünktlich abfahren, auch wenn noch nicht alle angemeldeten Personen da wären. Kristina und ich waren selbst verständlich pünktlich bereit, doch die Bolivianische Uhr tickt etwas anders, sodass wir erst ca. um 6.25 zu Hause losfuhren. Wir wussten nicht so recht, ob sie die Drohung, ohne uns abzufahren wirklich wahr machen würden, aber wie gesagt, die Bolivianische Uhr tickt ein Bisschen anders und so hatten wir noch Hoffnung. Tatsächlich war am Treffpunkt ein Bus, der auf uns wartete und wir waren nicht Mal die letzten. So viel zu "Wir fahren pünktlich".

Kaum waren wir aus der Stadt, gings bergauf, doch die Strasse war erstaunlich gut. Wir fuhren von gut 2'500 Meter über Meer auf ca. 3'600 Meter über Meer, doch das war einfach der höchste Punkt. Es ging immer wieder bergab und bergauf. Schwere Lastwagen schleppten sich den Berg hoch und runter und verursachten Staus. Kaum zu glauben, doch diese Strasse ist eine Hauptverbindungsachse nach Santa Cruz. Autobahnen, wie wir sie in Europa kennen gibt es hier nicht. Dafür ist die Landschaft viel zu hügelig. So müssen auch alle Lastwagen über diese Strassen, und die fahren wenn's Bergauf geht mit nicht viel mehr als 10-20 Kilometer pro Stunde. Einmal waren vor uns 4 Lastwagen, die hinter einem sehr langsamen Lastwagen herschlichen. Sobald die Sicht gut genug war, überholte der erste Lastwagen den langsamen, dann der zweite und so weiter. So schlichen wir elend lang und langsam hinter diesen Lastwagen her. Die Autos machten währenddessen waghalsige Überholmanöver. Die Autofahrer kennen da nichts. Ziemlich sicher ist das auch der Grund, warum Man ca. 2.5 Stunden für die Strecke von 75 Kilometer braucht. Wir machten auf dem Hinweg in einem kleinen Ort an einer Lagune eine Pause, wo es Frühstück gab. Dann fuhren wir weiter in Richtung Incachaca. Die Strecke ist wunderschön und man kann gut beobachten, wie sich die Landschaft verändert und immer tropischer wird. Da wir im Moment Regenzeit haben, hingen die Wolken tief und es regnete immer wieder. Schön anzusehen war es trotzdem, schliesslich sassen wir ja im trockenen Bus. Weniger schön anzusehen war leider der viele Müll, der am Strassenrand lag. Petflaschen, Alu Dosen, Plastiksäcke und vieles mehr sah man beinahe überall. Das letzte Stück Strasse nach Incachacka war dann ziemlich abenteuerlich. Der Bus schleppte sich eine immer wieder ziemlich steile und enge Schotterstrasse hoch. Zwischendurch gings links neben der Strasse ziemlich steil runter und einmal mussten sie einen umgefallenen Baum von der Strasse räumen bevor wir passieren konnten. Wir schafften es aber sicher nach Incachaca. Dort gings dann in den Dschungel. Das Wetter war nicht besonders warm, doch sehr feucht. Wir stiegen Stück für Stück ab zu einem Fluss und machten unterwegs Zwischenstopps bei diversen Wasserfällen, Höhlen, Hängebrücken und einem ehemaligen Kraftwerk. Dort begann es dann auch zu regnen und hörte so schnell nicht wieder auf. Im Regen ging es den ganzen Weg wieder hoch, was bei dieser Höhe und dieser Luftfeuchtigkeit ziemlich anstrengend ist. Zurück beim Bus fuhren wir ein kleines Stück weiter an einen Tümpel (sie nannten es Lagune, doch die "Lagune" war nicht wirklich gross). Dort bekamen wir einen Picknickkorb mit einer Picknickdecke, 3 Mahlzeiten sowie Getränken und Besteck. Wir konnten uns einen Ort suchen, wo wir essen wollten. Zum Glück hatte mittlerweile es aufgehört zu Regnen.

Nach dem Essen fuhren wir eine kleine Runde in einem Schlauchboot auf der "Lagune" und fuhren anschliessend mit dem Bus weiter zu einer Fischzucht, die auf dem Rückweg lag. Wir konnten die Becken besichtigen und die, die wollten Fisch essen. Doch wir waren alle noch satt vom Mittagessen und da es für bolivianische Verhältnisse auch relativ teuer war, verzichteten wir. Danach ging es zurück nach Cochabamba. Ich kenne mich ja null mit Autos aus, doch diese Bremsen klangen eindeutig nicht gut. Die Bremsen des Busses schrien regelrecht, was sich nicht gesund anhörte, doch wir schafften es mit nicht allzu grosser Verspätung sicher zurück nach Cochabamba.




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